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Welchen Unterschied gibt es zwischen der Pflegezusatzversicherung und der Pflegepflichtversicherung?

Grundschutz vs. individuelle Absicherung

In Deutschland gibt es zwei unterschiedliche Arten der Absicherung für den Pflegefall: die gesetzliche Pflegepflichtversicherung und die freiwillige Pflegezusatzversicherung. Beide haben unterschiedliche Funktionen und ergänzen sich.


1. Pflegepflichtversicherung – der gesetzliche Grundschutz

  • Wer ist versichert?
    Jede Person, die Mitglied einer gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung ist, ist automatisch auch in der Pflegepflichtversicherung versichert.

  • Leistungen:

    • Basisabsicherung im Pflegefall (z. B. Pflegesachleistungen, Pflegegeld, stationäre Pflege).

    • Leistungen sind an gesetzlich festgelegte Höchstbeträge gebunden.

    • Eigenanteile für Pflegeheime oder ambulante Pflege sind fast immer erforderlich.

  • Ziel:
    Absicherung eines Mindestniveaus – keine vollständige Kostenübernahme.

👉 Beispiel:
Eine pflegebedürftige Person wird in Pflegegrad 3 eingestuft. Die Pflegepflichtversicherung übernimmt einen Teil der Heimkosten. Den Eigenanteil von mehreren hundert bis über 2.000 € monatlich muss die Person selbst tragen.


2. Pflegezusatzversicherung – die individuelle Ergänzung

  • Wer kann sie abschließen?
    Jede Person zusätzlich zur Pflegepflichtversicherung, freiwillig.

  • Leistungen:

    • Deckt die Kostenlücke, die durch die Pflegepflichtversicherung bleibt.

    • Ausgestaltung flexibel:

      • Pflegetagegeld (fester Tagessatz pro Pflegetag)

      • Pflegekostenversicherung (Erstattung tatsächlicher Kosten)

      • Pflegerentenversicherung (monatliche Rente bei Pflegebedürftigkeit)

    • Geldleistungen können auch frei verwendet werden (z. B. für private Pflegekräfte oder Umbauten im Zuhause).

  • Ziel:
    Sicherstellung einer bedarfsgerechten Versorgung, ohne dass Angehörige oder das eigene Vermögen stark belastet werden.

👉 Beispiel:
Ein Versicherter mit Pflegezusatzversicherung erhält bei Pflegegrad 3 zusätzlich 1.000 € monatlich als Pflegetagegeld. Damit kann er den Eigenanteil im Pflegeheim abdecken und muss nicht auf sein Vermögen zurückgreifen.


Warum Pflegezusatz so wichtig ist

Die Lücke zwischen den Leistungen der Pflegepflichtversicherung und den tatsächlichen Pflegekosten liegt im Durchschnitt bei 1.500–2.500 € pro Monat. Ohne private Absicherung wird diese Differenz aus Ersparnissen oder durch Angehörige gedeckt.

Besonderheit bei Tutario:
Während fast alle Pflegezusatzversicherungen nur in Kombination mit einer deutschen Krankenkasse leisten, bieten wir von Tutario eine Lösung, die auch in Kombination mit einer EUKV funktioniert. Damit schließen wir nicht nur die klassische Pflegelücke, sondern ermöglichen eine europaweit funktionierende Absicherung.


Vergleich auf einen Blick

Merkmal Pflegepflichtversicherung Pflegezusatzversicherung
Versicherung Pflicht für alle GKV- und PKV-Mitglieder Freiwillig, individuell abschließbar
Leistungen Gesetzlich festgelegter Grundschutz Flexible Zusatzleistungen (Tagessatz, Kosten, Rente)
Kostenübernahme Teilweise, begrenzt durch Höchstbeträge Ergänzend, deckt Eigenanteile und Lücken
Ziel Mindestversorgung Bedarfsgerechte, umfassendere Absicherung
Finanzierung Umlageverfahren, Beitrag einkommensabhängig Beitrag nach Alter, Gesundheit, Tarif

Fazit

Die Pflegepflichtversicherung deckt nur einen Teil der Kosten und lässt hohe Eigenanteile offen.
Die Pflegezusatzversicherung schließt diese Lücke – im Durchschnitt mehrere tausend Euro monatlich – und ermöglicht eine Versorgung nach den eigenen Vorstellungen.

Mit Tutario bieten wir eine Pflegezusatzversicherung, die zu den wenigen am Markt gehört, die auch in Kombination mit einer EUKV funktioniert. Damit schließen wir nicht nur die klassische Pflegelücke, sondern schaffen eine Lösung, die europaweit Sicherheit bietet – auch für Menschen mit EU-Krankenversicherung.

Rechtsgrundlage & Stand

  • Pflegepflichtversicherung: Sozialgesetzbuch XI (SGB XI)

  • Pflegezusatzversicherung: Versicherungsvertragsgesetz (VVG)

  • Stand: August 2025